BORNHOLM.... wenn es herbstelt


Bornholm war in den kalten Monaten bislang kein Thema. Das hat sich geändert. Die Bornholmer sind aufgeschlossene Gastgeber. Heute ist die Insel in der Ostsee ein ganzjähriges Urlaubsziel mit drei Sternen. 


Das Wetter auf Bornholm ist untypisch für Skandinavien, nämlich beständig warm und gut. Es bietet mehr Sonne als jeder andere Ort in Dänemark. Man kann während es ganzen Jahres Golf spielen. Im milden Klima wachsen Feigen- und Maulbeerbäume.

Eine alte Sage erzählt, dass Gott, nachdem er den ganzen Norden erschaffen hatte, noch ein wenig von den besten Teilen der Natur übrig hatte. All dieses nahm er in seine große Hand, mischte es gut durcheinander und warf es in die Ostsee, und daraus wurde dann die wunderschöne Insel Bornholm.
Und wirklich, auf kleinstem Raum befinden sich Wald, Wiesen, Felder, Granitklippen, Steilküsten und Sandstrände. Dazu kleine Fischerdörfer und die Burgruine Hammershus. Bunte Häuser prägen das Bild und sorgen für südliches Flair. Auf ganz Bornholm eint sich gelungenes Äußeres mit geschmackvollem Innenleben zu einer Bauästhetik, an der sich das Auge nicht satt sehen will. Vor alten Fachwerken wiegen sich Stockrosen mit prächtigen Blüten im Wind oder schmiegen sich zärtlich an die rot, gelb oder weiß getünchten Wände. Bornholms malerische Orte sind unwiderstehlich. Die Kameras der Touristen halten deshalb wie selbstverständlich herrlich bunte Bilderbögen fest. 

Bornholm steht in Dänemark als “Marke” für lokale Besonderheiten. Die Herstellung von Bornholmer Spezialitäten hat historisch seinen Ursprung im Hering, der Jahrhunderte lang das Grundnahrungsmittel der armen Leute war und sich in der Neuzeit als das kulinarische Wahrzeichen der Insel entwickelt hat.
In den letzten Jahren hat sich so manche kulinarische “Erfindung” dazugesellt: Bornholmer Bier der Svaneke Brauerei, handgemachte Schokolade aus Snogebæk, Bonbons aus der sehenswerten Bonbonmanufaktur in Svaneke und Karamelbonbons aus der “Karamelleriet” in Gudhjem. Oder Bornholmer Senf in verschiedenen Geschmacksnoten, Hallegård Wurst und Schinken, goldenes Rapsöl, Honig, Bornholmer Mehl aus der “Valsemølle”, Milch und Käse der inseleigenen Meierei in Klemensker und der Roggenkeks “Rugkiks”, bestrichen mit der preisgekrönten Sanddorn-Marmelade des heimischen Familienunternehmens “Høstet”. 
Alle diese Leckereien und weitere heimische Köstlichkeiten findet man in dem kleinen Kaufmannsladen “Købmandshandel” am Marktplatz in Svaneke. 

Für Gourmets ist die Insel seit einiger Zeit zu einem Geheimtipp geworden.
Es begann damit, dass Nicolai Nörredaard mit zwei Freunden aus einer zum Verkauf angebotenen Strandbude an der Südküste seiner Heimatinsel das KADEAU machte. Ein Feinschmeckerlokal, in dem nichts  avantgardistisch schmeckt oder betont schräg, aber es schmeckt auch nicht wie irgendwo sonst auf der Welt – eine großartige Inszenierung. Dieses Lokal ist gerade für seine typische Küchenart mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden. Ganz oben im Norden der Insel in Sandvig gründete Nicolai 2016 das NORDLANDET. Hoch über dem Meer ließ er eine Terrasse anbauen, die jetzt bei Sonnenuntergang zweifellos zum schönsten Ess-Platz der Insel geworden ist.
Die Gründung des KADEAU war nur der Anfang.
2014 kam der Küchenprofi Troels Madsen, nach Bornholm und krempelte den verschlafenen, wunderbar im Wald der Inselmitte bei Almindingen gelegenen Christianshøj Kro um. Beiläufiger und preisgünstiger als im Kadeau sollte es bei ihm zugehen, auch ein wenig deftiger. Heute ist der "Kro" mittags die beliebteste Adresse der Insel. Ebenso erfolgreich ist Troels Madsens Ableger MOLEN mitten im Hafen von Nexø, wo es, sofern möglich, in der Küche noch ein wenig maritimer zugeht, aber stilistisch genauso konsequent neo-skandinavisch. Hier wird nur so bornholmisch gekocht, wie es jahresmäßig möglich ist.
Im LE PORT in Vang bei Hasle ließen wir uns bei einem schönen Sonnenuntergang auf der Terrasse eine Hummersuppe mit Lauch und kleinen Stückchen vom Steinbutt servieren. Die klassisch dänisch französische Küche bietet Außergewöhnliches. Hinfahren und probieren!
Für Steakfreaks gibt es den LOUISEKROEN in Bolshaven bei Svaneke. Die Steaks (Sirloin und Filet) sind wahrscheinlich die besten in ganz Dänemark. Zartere Steaks als gerade hier kann man kaum finden. Ein Muss für Fleischliebhaber. Natürlich kann es Ihnen im Herbst schon mal passieren, dass ein Lokal nicht geöffnet hat. Das macht nichts, gehen Sie in ein anderes, es gibt genügend gute Speiserestaurants auf Bornholm.

Svaneke, der vielleicht schönste Ort auf der Insel, wurde 2013 von der Vereinigung „Baukultur Dänemark“ zur schönsten Kleinstadt Dänemarks gewählt. Wir finden - absolut zu Recht. Aber auch Gudhjem, die kleinste Stadt Dänemarks, an der Ostküste Bornholms gelegen, macht es leicht, sich zu verlieben. Die Schärenstadt betört mit ihren steilen Strassen, den engen Gassen, den roten Ziegeldächern und den bunten Gärten. Leuchtende Fischerhäuschen, dicht aneinander geschmiegt, sind die I-Tüpfelchen  der ganz besonderen Atmosphäre hier.

Golf ist ein Sport für jedermann, und kaum ein anderer Ort in Europa - die Insel ist nur 30 mal 40 Kilometer groß - bietet Golfern auf so kleinem Gebiet so viele verschiedene Möglichkeiten wie Bornholm. Auf der Insel gibt es vier landschaftlich interessante Golfplätze. Mal breit und behäbig, mal flüssig und mal großzügig mit herrlichen Blicken auf die Ostsee. Mal felsig und rau mit Spiel- und Probierlust in Ró. Dann angenehm hügelig ohne die ganz großen Schwierigkeiten in Dueodde, und dann taktische Herausforderungen mit viel Einfallsreichtum in denkmalgeschützter waldiger Umgebung ganz nahe bei Nexó. Wer im Urlaub sein Handicap verbessern will, der sollte Bornholm ansteuern. Für das Greenfee mussten wir nie mehr als 40 Euro bezahlen, und Gedränge auf den Abschlägen haben wir nicht erlebt. Bei Anfängern drückt man schon mal ein Handicap-Auge zu, denn die Bornholmer sind höfliche Menschen, und Golf spielen kann man fast das ganze Jahr hindurch.
Einer meiner Lieblings-Golfplätze liegt gerade hier auf dieser Insel in der Ostsee. Es ist der Rö Oldcourse ganz nahe bei Gudhjem. Schwedische und dänische Golfasse bezeichnen diesen Course als den schönsten in ganz Skandinavien. Auf der Sieben meint man, in einem schottischen Hochmoor zu sein, und auf den Bahnen Elf bis Fünfzehn wähnt man sich in der Lüneburger Heide.
Der Abschlag der Sechzehn ist geradezu spektakulär. Ein langer Drive fliegt durch seitliche Baumgruppen zwar auf das etwa 50 Meter tiefer liegende Fairway, doch da warten dann noch aufsteigende 300 Meter bis zum Grün. Die beiden Finalbahnen, deren Fairways durch Schräglagen sehr an Breite einbüßen, enden mit schnellen Grüns, die eine erfahrene Hand erfordern.

HINWEIS: Wenn Sie kurzfristig ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung suchen, dann fragen Sie Helle Mogensen im Willkommenscenter Bornholms, sie spricht deutsch und hilft ganz bestimmt. Tel: 0045 5695 9500.
Grüße von Rolf Everding, GOLFWELT, dann klappt es bestimmt!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Kommentar schreiben: